22. März 2020, 2:00 Uhr
Das Leben scheint absolut still zu stehen.
Inzwischen ist es 2 Uhr Nachts, vor rund 2 Stunden wollten wir uns mal nach draussen auf unsere Bank setzen und warten bis ein Auto auf der Hauptstrasse vorbei fährt und erst dann wieder ins Haus rein gehen.
Gut angezogen ging es raus, ich muss aufpassen, huste immer noch stark, nicht dass ich mehr erkälte.
Wir sassen auf der Bank, gespenstische Ruhe. Die ganze Natur, Alles sieht so normal aus. Doch normal ist Nichts. Kein Geräusch, kein Lachen irgendwo entfernt, kein Reifengequitsche wie normal, keine redenden Menschen, ja nicht mal die üblichen Flugzeuge am Himmel. Nichts!
Wir warteten und warteten, wann mal das erste Auto vorbei fährt. Normal kommen da so 1-2 pro Minute in der Nacht. Wir dachten so in 5 Minuten kommt eines vorbei gefahren. Weit gefehlt, gar Nichts! Nach weit über einer halben Stunde gingen wir rein, nicht dass ich mich noch stärker erkälte.
Schon gestern ist es mir aufgefallen dass die Welt wirklich still steht. Vor unserem Haus führt ein kleiner, öffentlicher Weg durch. Ein Weg welchen die Menschen immer benutzen wenn sie zum Bus eilen oder nach Hause kommen. Viele Menschen kommen normal hier durch, doch heute war es einfach Niemand. Wir waren kurz im Garten, Fil musste die Teichpumpe reparieren, ich habe die Fische gefüttert. Kein Mensch, kein Nachbar, einfach Alles leer. Gespenstisch leer. Wie im Horrorfilm so leer.
Ich sehne mich jetzt schon wieder nach Leben, nach lachenden Kindern, nach Menschen die sich unterhalten. Ob wir das Jemals wieder sehen werden? Ich glaube fest daran! Denn so wie sich hier alle dran halten kann das Virus sich ja gar nicht weiter verbreiten. Es bleiben wirklich Alle zu Hause. Würde man die Lichter hinten den Fenstern nicht sehen, man würde denken man ist alleine auf dieser Welt.